Iai-Do – Schwertschmiedekunst

Auferstehung einer Handwerkskunst

iaido_schmieden_ichiNach dem zweitem Weltkrieg, während der amerikanischen Besatzungszeit, wurde in Japan das Tragen und die Herstellung von jeglicher Waffenart verboten. In dieser Zeit wurden auch leider viele alte, kostbare und berühmte Schwerter ausgeführt und gingen so teilweise der Nachwelt verloren. Erst im Jahre 1953 nach dem die amerikanischen Besatzer das Land verlassen hatten, wurde das Verbot der Schwertherstellung wieder aufgehoben und einige Wenige dieser „Verlorenen Generation“ gingen in ihre Schmieden zurück.

Die Wurzeln der japanischen Schmiedekunst reichen bis ins 12.Jahrhundert zurück und ist überwiegend konservativ. Jedoch lebte diese hohe Kunst in den 80er Jahren richtig auf und ist wahrscheinlich kraftvoller und kreativer als je zuvor. Um jedoch die Schmiedekunst zu erlernen muss man ein lange und intensive Lehrzeit, Ausbildung, bei einem renommierten Schmied absolvieren. Diese dauert in der Regel ca. fünf Jahre und erwartet von den Lehrlingen ein hingebungsvolles Engagement.

In der heutigen Zeit unterliegen die Schwertschmieden den strengen Auflagen der japanischen Regierung, die unter anderem zur Auflage macht, dass diese nur max. zwei Schwerter im Monat fertigen dürfen. Ebenfalls wird die Lehrzeit in dieser Kunst von der Regierung vorgeschrieben.

Durch die mystische Betrachtung des japanischen Schwertes hatte dies nicht nur einen materiellen Wert. In der Edo-Zeit ( 17.-19.Jahrhundert) war es allein den Samurai erlaubt öffentlich ein Schwert zu tragen und man glaubte damals, dass die Klinge einen eigenen Geist besaß und der des jeweiligen Vorbesitzers auch in ihr ruhte. Somit war der gegenwärtige Träger nur der Hüter der Klinge mit ihrer eigenen Geschichte. Hierdurch erklärt sich auch der große japanische Respekt gegenüber alten Schwertern und die Schwertetikette ist mehr als streng.

Die eigentliche Handwerkskunst

In den nachfolgenden Zeilen wird die Herstellung eines japanischen Schwertes, dem Katana, beschrieben, wie sie von dem Schmied Yoshindo Yoshishara praktiziert wird. Stellenweise können sich diese Praktiken von denen anderer Schmiede unterscheiden, welches aber kein Bewertungskriterium für die gefertigte Qualität ist, sondern lediglich durch die Tradition der jeweiligen Familie bedingt sind.

Generell nehmen wir an dieser Stelle erst einmal den Fertigungsablauf vorweg, um dem Leser einen Voreinblick zu verschaffen.

Ablauf zur Herstellung eines japanischen Katana:

  1. Anfertigung der Klinge durch den Schmied, erster Klingenschliff
  2. Übergabe an den Polierer, der die Härtelinie ausarbeitet und die eigentliche Politur aufbringt
  3. von hier geht die Klinge an den Klingenzwingenmacher, welcher nach getaner Arbeit diese an den Scheidenmacher, die Saya, weiterreicht
  4. nun geht die Klinge an den Polierer zurück, der die entgültige Politur aufbringt
  5. zu guter letzt geht die Klinge an den Schmied zurück, der diese signiert und sie dem eigentlichem Besitzer, bzw. dem Kunden, übergibt