Die Japanische Geschichte

– VOM URSPRUNG BIS ZUM ENDE DES SHOGUNATS –

Das japanische Urvolk ist nach Meinung der Archäologen in Wandervölkern aus Zentralasien entsprungen und über frühere Landbrücken auf die japanischen Inseln gelangt. Diese Landbrücken verbanden Japan vom Norden Hokkaidos und im Westen mit der Koreanischen Halbinsel mit dem Festland. Nach archäologischen Bodenfunden zufolge gibt es bereits seit 100.000 Jahren Menschen auf Japan.

Aus chinesischen Schriften wird aus der Zeit von 200 v. Chr. bis 200 n. Chr.  bereits ein Inselreich erwähnt, welches aus einhundert Teilstaaten besteht, welche vorwiegend als Fürstentümer geführt werden. Diese Fürstentümer trieben bereits in damaliger Zeit einen regen Handel mit China.

Die Chroniken dieser Zeit wurden in einer abgewandelten Art der chinesischenSchrift geschrieben und sind daher nur schwer zu lesen und zu entschlüsseln. Diese ältesten Chroniken datieren aus den Jahren 712 & 720.

Trotz des jungen „Staates“ Japan, verbündeten sich die damaligen Heerscher des Reiches Yamato bereits mit Königreichen in Korea, gründeten dort eine Kolonie mit Namen Mimana, und führten mit dem verbündeten Königreich Krieg gegen das verfeindete koreanische zweite Königreich.

Durch den Krieg im 6. Jahrhundert zwischen Korea und China verlor Japan seine Kolonie und sah sich gezwungen, aus Angst vor einer chinesischen Invasion, die Inseln Kyushu und Shikoku besonders zu befestigen.

Über den engen Kontakt mit Korea kamen sowohl Kenntnisse über die chinesische Staatsführung und Kultur nach Japan, wie auch der Buddhismus, welches im 5. & 6. Jahrhundert die „alte Religion“ den Shinto zurückdrängte. Von diesem Zeitpunkt an begann der Buddhismus die Staatsreligion von Japan zu werden.

DIE FEUDALISTISCHE EPOCHE JAPANS

In der folgenden Heian-Zeit unter der Hauptherrschaft der Fujiwara (Heian-Epoche 794 – 1185) wurde das Land von der Hauptstadt Heiankyo durch die Kaiser regiert, welche jedoch leider oftmals nur als Aushängeschild für die eigentliche Hintergrundregierung durch die japanische Familie Fujiwara agierte. Die indirekte Herrschaft durch das Kaiserhaus fügte diesem im 12. Jahrhundert einen schweren Schaden zu.

Zu erwähnen ist noch, dass die Hauptstadt Heiankyo, ebenso wie Nara, nach dem Vorbild der chinesischen Stadt Ch´ang-an erbaut wurde.

Ende des 12.Jahrhundert begann die „feudalistische Zeit“ in Japan. Durch rivalisierende Samurai-Familien kam es in dieser Zeit zu diversen Auseinandersetzungen innerhalb Japans. So standen sich die Familien Taira, Minamoto, Hojo und sie ‚Ashikaga als Rivalen gegenüber.

Da die Familie Minamoto durch die Stellung der Palastwachen und der Hauptstadt-Polizei einen besseren Einfluß am Hofe hatte, hielt sie lange gegen die Angriffe durch die Taira stand. Erst im Jahre 1160 konnte Taira Kiyomori die Minamoto vernichtend schlagen und fasste so Vollendens Fuß im japanischen Kaiserhaus. Zwar waren die Fujiwara weiterhin in dem Kaisersamt, jedoch wurde dies entscheidend durch Kiyomori beeinflusst.

In der Schlacht zwischen Taira und Minamoto hatte Taira Kiyomori die letzten männlichen Nachkömmlinge der Minamoto am Leben gelassen und lediglich in die Verbannung geschickt. Da der abgedankte Kaiser Go-Shirikawa sich mit seinem Schicksal nicht abfinden konnte, verbündete sich dieser mit den verbliebenden Minamoto und es kam im Jahre 1180 erneut zu einem neuen Krieg zwischen den verfeindeten Familien. Taira Kiyomori verstarb im Jahre 1181 und nur vier Jahre später wurden die Taira entscheidend in der Schlacht von Dannoura geschlagen.

Minamoto Yoritomo wurde hiernach vom Kaiser zum Shogun ernannt und behielt diesen Titel bis an sein Lebensende im Jahre 1199. Seine Söhne trugen den Titel kurze Zeit weiter.

Nach dem Tod der letzten Minamoto verlagerte sich die Macht auf die befreundete Familie Hojo, die in einem Sippenverband durch die Frau Hojo Masako (1156 – 1225) geführt wurde. Die Hojo gaben Japan über zweihundert Jahre inneren Frieden und sorgten immer dafür, dass nur wohlgesonnene den Kaiserthron bestiegen.

Dieser innere Frieden wurde 1274 durch die Invasionsversuche der Mongolen getrübt, nachdem Kublai Khan China und dessen Hauptstadt Beijing erobert hatte. Die Invasion startete jedoch glücklicherweise genau in den fünfhundert Jahre zuvor besonders befestigten Gebieten und wurde zusätzlich noch durch einen Taifun (ben. Kamikaze : „Götterwind“) niedergemacht.

DIE MUROMACHI-ZEIT

In der Schlacht von Kamakura im Jahre 1333 wurden die letzen Hojo vernichtet. Jedoch hatte sich der ehemals verbannte Kaiser Go-Daigo diesen Erfolg mit dem Bündnis zwischen sich und den Familien Nitta und Ashikaga anders vorgestellt. Denn nach dem Sieg über die Hojo beanspruchte die Familie Ashikaga den Thron für sich und Japan verfiel in zwei Kaiserreiche.

Das Familienoberhaupt Ashikaga Yoshimitsu (1358 – 1408) wurde durch die chinesischen Ming-Kaiser als „König von Japan“ anerkannt und der zweite Kaiser Japans verzichtete auf seine Ansprüche und kehrte zugunsten der Ashikaga nach Kyoto zurück.

Von nun an, wurde Japan von blutigen Bürgerkriegen zwischen Kriegsherren und mächtigen Daimyo (Lehensfürsten) heimgesucht, welches bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts andauerte.

DIE EINIGUNG JAPANS

Bereits mit 25 Jahren hatte der Japaner Oda Nobunaga in seiner Heimatprovinz Owari an sich gerissen und plante bereits nach kurzer Festigung seiner Herrschaft die Ausdehnung seiner Macht bis nach Kyoto. Bevor Nobunaga sich jedoch aufmachte nach Kyoto zu marschieren, verbündete sich dieser mit seinem Nachbarn, dem Fürsten von Mikawa. Dieser war Tokugawa Ieyasu. Weitere Bündnisse mit anderen Familien folgten und sicherten den Vorstoß von Nobunaga nach Kyoto im Jahre 1573.

Nachdem Nobunaga die Familie Takeda vernichtet hatte, versuchte er die letzten Machthaber im westlichen Teil Japans zu unterwerfen. Sein Heerführer Akechi Mitsuhide wandte sich gegen Nobunaga und ermordte diesen im Jahre 1582. Der zweite Heerführer Toyotomi Hideyoshi kehrte nach Kyoto zurück und rächte seinen ehemaligen Feldherrn.

Nach der Machtübernahme durch Hideyoshi wurden von diesem noch diverse Familienclane unterworfen und unter anderem die letzten Nachkömmlinge der Familie Hojo besiegt und durch ihn zu rituellen Selbstmord (seppuku) gezwungen. Die gesamten Ländereien der Hojo wurden Hideyoshis Verbündeten Tokugawa Ieyasu zugesprochen.

Nach den Kämpfen begann Hideyoshi die Verwaltungsstruktur des Landes zu erneuern und ließ das gesamte Land vermessen, führte eine Bestandsaufnahme über die Besitzungen aller Daimyo durch und legte danach die Steuern und Abgaben neu fest.

Um seiner Kriegerscharen weiter zu beschäftigen, entsandte Hideyoshi seine Truppen 1592 gegen China. Erst nach seinem Tod im Jahre 1598 stellten die Heerführer dieses abenteuerliche Unterfangen ein und die japanischen Truppen zogen sich aus Korea zurück.

TOKUGAWA IEYASU WIRD SHOGUN

Mächtigster Regent nach Hideyoshi war kein geringerer als Tokugawa Ieyasu. Nach der Schlacht von Sekigahara im Jahre 1600 unterwirft Ieyasu die letzten aufständigen Daimyo sowie die letzten widerständischen Anhänger Hideyoshis. Er einigt so entgültig Japan. Hiernach wurde Ieyasu 1603 durch den Kaiser der Titel des Shogun verliehen. Er behielt diesen Titel jedoch nur zwei Jahre inne und reichte ihn 1605 an seinen Sohn weiter. Mit diesem regierte er zusammen aus dem Hintergrund und führte so weiter die Geschicke des Landes. Bei den letzten inneren Kämpfen um das Shogunat auf dem Schloss Osaka wurde Ieyasu tödlich verwundet und erlag nach dem errungenen Sieg seinen Verletzungen.

Die Familie der Tokugawa regierte Japan über zweihundert Jahre bis ins Jahr 1868. Innerhalb dieser Zeit erlangten die Samurai die absolute Macht und stellten diese nach der gesellschaftlichen Neuordnung an die Spitze der Gesellschaft. Die Kampfkünste erleben ihre Blütezeit.

Im Jahre 1637 beschließt das Shogunat Japan von der Außenwelt abzuschotten und nur noch eingeschränkten Handel zu zulassen. Erst im Jahre 1853 erzwang ein amerikanische Marinegeschwader die Öffnung der japanischen Häfen und läutet so unbewusst Meiji- Restauration ein.

DIE MEIJI – RESTAURATION

Im Jahre 1867 tritt der letzte Shogun zurück und der Kaiser Mutsuhito wird wieder die mächtigste Person im Land. Dieser erließ 1889 die Meiji-Verfassung , die den Feudalismus beendet und den Stand der Samurai aufhebt. Alle Privilegien der Samurai wurden ausgesetzt und der Gesellschaftsstand der Krieger gelöscht. Über tausend Jahre hatten die Samurai die Geschicke in Japan gelenkt und wurden nun einfach ausgelöscht.

Allerdings haben diverse Samuraifamilien ihre Traditionen bewahrt und der Präsident der IMAF, Sensei Tokugawa, wäre heute ihr 18. Shogun gewesen. Sensei Tokugawa wird in Japan heute immer noch als höchster Samurai geehrt.