Iaido – Eine Kunst für sich

Iaido-1Diese traditionelle japanische Kampfkunst beschäftigt sich vorwiegend mit dem japanischem Schwert, dem Katana. Im Iaido nennt man dies auch Iaito. Innerhalb dieser Kunst werden die Schwertübungen durch das Ziehen des Schwertes, Verteidigungs- und Schnitttechniken und dem Zurückstecken des Schwertes in die Scheide [Saya] ausgeführt. Die meisten Schwertschulen lehren diese Kunst anhand von Kata, die sich aus alten, vorgegebenen Bewegungsabläufen zusammensetzen. Diese haben den Inhalt, einen Kampf gegen einen oder mehrere imaginären Gegner zu führen. Jede einzelne Kata hat spezielle Techniken inne, die die Kunst des Schwertes schulen, so sind z.B. gerade, schräge, senkrechte, von oben nach unten, von unten nach oben oder seitwärts geführte Schnitte enthalten.

Die gelehrten Kata sind mehrere Jahrhunderte alt und wurden aus der Feudalzeit Japans, ca. 1600 n. Chr., vom Meister an den Schüler weitergegeben und blieben somit der Neuzeit erhalten. Im Laufe der Zeit wurden durch die folgenden Meister neue oder veränderte Kata hinzugefügt, so dass es mehrere hundert verschiedene Kata gibt. Auch ist die Traditionalität der Schwertkunst daher so einzigartig, da sie in keiner Weise mehr modern, bzw. zeitgemäß, ist. Wer läuft schon heute mit einem Schwert durch die Fußgängerzone! Daher gibt es auch keinen Anlass die Schwertkunst weiterzuentwickeln und eventuell zu verfälschen.

Warum lernt man Iai-Do?

Es gibt eigentlich keine direkte und sofort überzeugende Begründung, um Iai-Do zu erlernen. Iai-Do ist eine Kampfkunst, die fast allein auf die Ausübung von Kata beschränkt ist. Allerdings gibt es einige Partnerformen [Kumitachi], die mit dem Bokken geübt werden und auch einen traditionellen Hintergrund haben, aber auch des Verständnis über Distanz und Technik schulen sollen.

Also warum soll man das ganze Training über nur Kata trainieren ?

Iai-Do ist eine Kunst, in der man vorwiegend mit den Augen lernt, man versucht die Vorführungen des Sensei durch Imitation zu erlernen und wird stetig in der Ausführung korrigiert. Während der einzelnen Trainingseinheiten ist der IAIDOKA vielfach auf sich gestellt, so dass er sich eingehend mit sich und dieser Kunst beschäftigen kann und muss. Das Ziel ist also die stetige und persönliche Verbesserung im Iai-Do des Einzelnen. Der Sensei oder Shihan gibt hier nur eine Hilfestellung, um die Tradition und Präzision der Technik und Kunst zu vermitteln. Durch seinen hohen Anspruch an Präzision und Perfektion gilt Iai-Do auch als Königsdisziplin in den Kampfkünsten. Iai-Do ist nicht körperlich anstrengend, so als bräuchte man die Kondition eines Hochleistungssportlers, sondern ist eine gleichmäßige, ruhige und auch entspannende Kunst, die vor allem den menschlichen Geist fördert und anregt. Es eignet sich für Interessierte, die von der historischen Kultur der japanischen Geschichte und von dem japanischen Katana anregen lassen. Iai-Do ist ein Kulturgut, welches eine Ehre ist, es zu erlernen.

Iaido-2Präzision des Iai-Do

Für den Ausgang eines alten Duells in der Feudalzeit Japans war die Präzision der Technik maßgeblich. So konnten Bruchteile von Sekunden oder wenige Millimeter den Kampf entscheidend beeinflussen. Die damaligen Katana besaßen eine rasiermesserscharfe Schneide und jede gezielte Konfrontation mit dieser Waffe konnte den Tod bedeuten. Entscheidend ist daher die perfekte Kontrolle dieser altertümlichen aber einzigartigen Waffe. Hierdurch ist die Präzision in der Ausführung der Bewegung und Geschwindigkeit unabdingbar.