Bo-Jutsu – Haltung des BO

Haltung des BO

Wie auch in vielen anderen Elementen, unterliegt auch die Haltung des Bo’s, die Art des Greifens, eines bestimmten Prinzips. Man unterscheidet vorrangig in zwei Haltungen:

  • Honte-Mochi
  • Gyakute-Mochi

Honte-Mochi [natürliche Haltung]

Honte-MochiDiese Haltung setzt sich aus dem entgegen gesetztem Griff der Hände zusammen. So greift die eine Hand mit dem Handrücken nach oben weisend und die Andere mit dem Handrücken nach unten weisend den Bo. Als natürlich wird diese Haltung daher bezeichnet, da man einen normalen Gegenstand genauso in die Hand nimmt, z.B. einen Besen. Aber auch wegen der sicheren Art den Stock zu halten. Sollte jemand von oben auf den Bo schlagen, so hält die Hand mit dem Handrücken nach unten weisend den Bo weiterhin fest, da der Bo in die Handfläche gedrückt und nicht aus ihr herausgeschlagen wird. Falls ein Schlag von unten gegen den Bo geführt wird, so verhält es sich genauso, die Hand, mit dem Handrücken nach oben weisend, sichert und stabilisiert den Bo. Durch die „natürliche“ Handhaltung können auch wesentlich mehr Schläge und Stöße eingeleitet werden, ohne mit den Händen umgreifen zu müssen. Durch diese Haltung ist es auch möglich mit dem Einsatz der Handgelenke einen weiteren Kraftimpuls in die Technik zu legen, vergleichbar in etwa mit dem Oi-Tsuki oder Gyaku-Tsuki im Karate oder der Schlagmethodik im Arnis.

Gyakute-Mochi [„unnatürliche“ oder gegensätzliche Haltung]

Gyukute-MochiDie „unnatürliche“ Haltung wird überwiegend in den Technikbereichen verwendet, in denen man selten umgreifen muss. Außerdem werden die meisten Blocktechniken im Gyakute-Mochi ausgeführt, da man in dieser Griffhaltung die meiste Kraft einfließen lassen kann. Dies zeichnet sich vor allem in den Techniken Sukui-Uke, Yama-Uke, Morote-Uke, Yama-Tsuki und Morote-Tsuki ab. Hier wird durch die fast gestreckten Arme die Kraft des Angriffes über den Bo in die Arme und danach in den Stand abgeleitet. Man spricht im übertragenden Sinne von einer Erdverbundenheit im Bo-Jutsu. Allerdings kann man die Kraftableitung auch in eine Kraftentwicklung wandeln, indem man mit der gleichen Haltung z.B. den Morote-Tsuki ausführt. Hierbei kann man im umgwkehrten Sinn die gesamte Körperkraft in den Tsuki leiten.