Bo-Jutsu – Der „Bo“

Der eigentliche BO

bo_descDie Stockwaffe BO besitzt in der Regel eine Länge von 1,70 – 1,80 m, sollte jedoch unter Umständen auch an die Körpergröße angepasst sein. Er ist meistens aus Rattanholz, hier verhindern die natürlichen Fasern ein ungewolltes Brechen, oder aus schwerem und festem Eichenholz, z.B. die japanische Weißeiche. Sein Durchmesser liegt bei 2,5 cm durchgehend oder verjüngt [konisch] sich zu den Enden hin. Die Effektivität dieser Waffe wird vor allem gesteigert, wenn die Enden konisch verlaufen, da die auftreffende Fläche z.B. bei einem Stich wesentlicher kleiner ist und die Gesamtheit der Kraft die Gleiche bleibt. Also kann mit dem Bo sowohl ein Schwertangriff pariert oder ohne weiteres ein Knochen gebrochen werden. Die wesentlichen Vorteile dieser Waffe liegen in ihrer großen Reichweite, so kann der Gegner mit ausladenden Wirbeltechniken auf Distanz gehalten werden oder die jeweiligen Schlag- und Stoßtechniken können aus einer anderen Entfernung ausgeführt werden, als z.B. bei einem Schwert oder Kurzstock. Weiterhin besitzt der Bo an sich ein höheres Eigengewicht und richtet so mit der richtigen Technik und Geschwindigkeit einen gefährlicheren Schaden an. Übrigens unterlag der berühmte japanischen Schwertkämpfer Miyamoto Musashi (1584 – 1645; „Die fünf Ringe“) einmal dem Bo in einem Zweikampf.

Wurzeln des BO

japan_karteDie geschichtlichen Ursprünge des einstigen Bo-Jutsu gehen wohl auf die Wurzeln des Bodhidharma zurück, der ca. 480 – 528 n.Chr. gelebt hat. Durch die Abstammung aus der indischen Kriegerkaste, hier wurden schon die Kinder in den Kriegskünsten geschult, verbreitete er sein Wissen auf seinen Wanderschaften. Unter anderem unterrichtete er die berühmten chinesischen Shaolin-Mönche in den Kampfkünsten. Diese wiederum gaben ihr Wissen ebenfalls durch Wanderschaften an die japanischen Inseln weiter.

Durch diese Überlieferungen schulten sich die einfachen Bürger im Geheimen in den Kampfkünsten, um sich in Notsituationen gegen die sonst überlegenen Banditen oder Eindringlingen mit einfachen Alltagsgegenständen verteidigen zu können. Jedoch schulten sich auch die Samurai in der Kunst des Bo-Jutsu und die einzelnen Stile entwickelten sich. Heute wird vereinzelt vermutet, dass es genauso viele Bo-Jutsu-Stile wie Karate-Stile gibt. Aber noch heute kommt der Bo zum Einsatz. Im 19.Jahrhundert trug die japanischen Polizei einen Bo und in der Gegenwart wird hier der „kleine Bruder“ des Bo der Jo [ca. 130 cm lang] verwandt.